drehMOMENTE zum Thema „Flüchtlingskrise“

Allgemein 26. November 2015

Maria: Wenn ich Nachrichten höre, lese, was im Internet geschrieben wird und erfahre, was die Menschen in meiner Umgebung denken und fühlen, stelle ich mir immer eine Frage: Was kann ich zu einer positiven Entwicklung beitragen? Die Antwort, die dann kommt, ist: weitergeben, was ich weiß, und was ich als hilfreich erfahren habe. Das mache ich dann einfach, ohne viel darüber nachzudenken. Denn ich vertraue (mittlerweile) darauf, dass das, was ich gerne mache, wirksam ist und die Menschen erreicht, die Freude daran haben.

So sind auch die „drehMOMENTE“ entstanden und wir (Maria Färber-Singer und ich) freuen uns, wenn sich möglichst viele Menschen von uns anstecken lassen und ihrem Herzen folgen.

 

Hallo Herzschmerz

Andrea fragt 2. November 2015

Liebe Maria!

Der Mann an meiner Seite eröffnete mir vor drei Tagen, dass er unsere Beziehung beenden möchte. Die Liebe sei ihm schon lange abhanden gekommen, meinte er. Er fühle sich schlecht, mir das in dieser Form anzutun, aber er könne nicht anders, er müsse mit seinem Leben wieder zurechtkommen, sich wieder finden und spüren.

Erstarrung, Schreien, Weinen. Nicht-wahrhaben-Wollen. „Neeeiiin!! Bitte nicht soooo!! Wir sind doch keine Teenager mehr! Nutzen wir doch diese Krise, um unser Commitment zu beforschen, uns zum ersten Mal „richtig“ zu konfrontieren und uns neu auszurichten!“ Eine Therapeutin könnte konsultiert werden. Mehr als eine Handvoll Angebote meinerseits… Er will nicht!

Mein inneres Pendel schlägt wie wild, von Heulanfällen bis zu Bauchkrämpfen. Parallel dazu bin ich auf Zack, stehe tapfer im Leben, konfrontiere mich im Job, und plane den Geburtstag für den 12jährigen Sohn.

Gestern setze ich mich schließlich entschlossen ins Auto und fahre los. „Sag einmal, rennt´s dir noch?“, will ich ihn fragen, „Was ist mit unserem Commitment? Denkst du, ich lasse dich jetzt einfach so gehen?“ Auf halbem Weg ein Anruf: Er will nicht, dass ich komme. Goooong! „Ob da vielleicht eine Andere….? Nein! Nicht weiterdenken!“.

Ich bin sehr weh, mein Hirn läuft auf Hochtouren und mich schleudert´s von einem Eck zum anderen. Wie soll ich je wieder mit hocherhobenem Haupt weitergehen? Soll ich dranbleiben an der Beziehung oder hinnehmen, was ist, und all meine Impulse in Richtung Kurskorrektur, Konfrontation und gemeinsames Gestalten über Bord werfen? Ehrlichgesagt würde ich ihm am liebsten eine saftige Ohrfeige verpassen, anschließend gemeinsam aus diesem dummen Traum erwachen, um endlich zu erleben, wie das geht, es gut und fein in der Zweierschaft zu haben.

Maria, du kennst mich schon lange, auch ein bisschen meine Liebesgeschichten. Welche Impulse tauchen bei dir auf? Was könnt´ ich sonst noch tun?

Danke für den Austausch,
Gruß vom Herzschmerz und von Andrea

 

Liebe Andrea,

heul kotz würg schrei heul schluchz bähhhh……

ja, gib‘ ihm – in deiner Vorstellung :-) – eine oder auch mehr „Ohrfeigen“!!!! Lass sie heraus die Wut!!! Die tut dir gut! Trauer ist schon auch ok, aber stärker sehe ich Wut! Außerdem putzt dich diese durch. Die Wut befreit dich von deinem Bemühen, deinen Konzepten, deiner Vorstellung, es sei etwas zu tun, deinem Verdacht, du hättest etwas falsch gemacht und solltest und könntest es korrigieren, deiner Vorstellung, dass du dich in einer Beziehung anstrengen musst, deiner Gewohnheit, dass du denkst, den „Richtigen“ gibt es für dich eh nicht, also nimmst du, was kommt,…….

Heul, kotz, würg, schrei, heul, schluchz, bähhhhh…..

Er hat sich etwas geholt, du hast dir etwas geholt und jetzt geht ihr beide weiter. Getrennt. Etwas ist zu Ende gegangen und wie es ausschaut, betrifft das die gesamte Beziehung. Wie kannst du dir dessen sicher sein? Wenn du deinen Weg in Richtung Andrea-Frieden, Andrea-Freude und Andrea-Freiheit weitergehst und er geht nicht – von sich aus – mit. Klingt einfach, ich weiß. Ist nicht so einfach wie es klingt, ich weiß.

Wenn du dich ausgeweint und ausgekotzt hast, wirst du DICH vollkommen neu wahrnehmen. Du wirst dich mit LIEBEvollen Augen anschauen und erkennen, dass auch du diese Trennung herbeigeführt hast. Indirekt, unbewusst. Weil du die nicht bist, zu der du dich in dieser Beziehung gemacht hättest/hast. Du bist viel, viel mehr!!!! Und das zeigt sich immer deutlicher, immer kraftvoller. YESSS!!!

Sag‘ „Ja!“ zu ALLEM, was gerade ist, zur Kränkung, zur Enttäuschung, zur Trauer, zur Wut. Schieb‘ die Gefühle nicht weg, sondern steig‘ ein in sie, lass sie zu, ohne dabei nachzudenken, zu interpretieren, zu bewerten. So wandelt sich dann von alleine das, was weh tut, und das, was dir guttut, wird größer und größer.

In Liebe und Verbundenheit
Maria

drehMOMENTE – ein neues Projekt ist im Entstehen

Allgemein 27. Oktober 2015

Demnächst hier zu sehen und zu hören – drehMOMENTE:

Andrea Haneder und ich werden uns über Themen austauschen, die uns beide beschäftigen. Wir werden dies in einer Form tun, die uns Freude macht und uns selbst überrascht. So authentisch wie möglich und ganz aus dem Augenblick heraus. Ein Experiment, für das wir uns möglichst viele Menschen wünschen, die mitmachen – indem sie interessiert zuschauen, sich davon bewegen lassen und – wenn ein entsprechender Impuls auftaucht – sich bei uns melden.

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Irgendwann, dann…..

Allgemein 29. August 2015

Liebste Maria!

Ja, ich weiß, und ja, es ist gut, erinnert zu werden. Danke für deine Impulse zu meiner letzten Frage. Kürzlich habe ich wieder einmal laut beklagt, dass ich meine Vorstellungen eines guten Lebens in der Zukunft soooo schwer auf die Erde bekomme. Da kam mir die Idee, das Ganze in ein 5-Jahresprojekt zu verpacken. Konkret würde das so aussehen:

Ich gebe mir fünf Jahre Zeit, um
• meine wirtschaftliche Situation auf einen guten Boden zu kriegen
• meine berufliche Tätigkeit auf die Ebene von „ich mach nur mehr das, was meinem Potential entspricht und verdiene dabei gutes Geld“ zu bringen
• meine Lebensorganisation vereinfacht und optimiert zu haben
• zu wissen, wo´s insgesamt mit mir hingeht
• usw.

Großes Aufatmen: „Endlich habe ich eine Strategie“, dachte ich mir begeistert, erzählte es anderen und erntete Zustimmung. Diese Vorgehensweise sollte mir helfen, einem teilweise unerträglichen Druck zu entkommen. Über die Wochen geriet die Begeisterung etwas ins Stocken. Ich habe mittlerweile mein Vorhaben eingefroren. Misstrauisch bin ich geworden und eher skeptisch, ob sich das Leben denn in einen 5-Jahresplan gießen lässt.

Was hältst du davon?

Herzgruß von Andrea

Liebe Andrea,

„Irgendwann, dann…..“ schreibst du im Titel deiner Frage.
„Warum nicht jetzt?“, frage ich dich und sehe dazu Folgendes:

Viele Wege führen dich in die Richtung, in die du gehen willst. Lange, kurze, steinige, gerade. Sie bringen dich zu deinem „Ziel“, bis kurz davor, knapp vorbei oder gleich woanders hin. Du bestimmst.

Betrachte ich die Punkte deines 5-Jahres-Planes, fällt mir zum Beispiel auf, dass du nicht beschreibst, wie du dich fühlen willst, was du tun und denken wirst, wenn du (endlich! hoffentlich?) angekommen bist in deiner Zukunft. Hingegen legst du fest, wann was geschehen soll. Willst du kreativ gestalten, bestimmst du das Was und gibst das Wie frei.

Nehmen wir an, du wählst diesen, nennen wir ihn „ZeitmanagementWeg“. Um damit erfolgreich zu sein, formulierst du Teilziele, die die Situationen beschreiben, die du nach einem halben, nach einem ganzen, usw. Jahr haben willst. Und du überlegst dir, woran du die erfolgreiche Erreichung der Teilziele messen wirst. (Hast du schon bemerkt, dass ich dir die Details so ausführlich schildere, damit dir die Lust drauf vergeht? ;-))

Willst du es leichter haben, wünschst du einfach frisch drauflos. Pass auf, dass du dir die Erfüllung deiner Wünsche nicht weit weg vorstellst, sonst bekommst du das Gefühl von Mangel im Sinne von „Jetzt ist alles soso lala, aber irgendwann bin ich dann dort!“ Du vergisst am besten „die Zeit“, denkst nicht dran, wie es funktionieren soll und tust so als ob es schon so ist. In dir: Du kannst sehen, riechen, hören und spüren, wie es ist, in der erwünschten Situation zu sein. Jetzt! Du BIST „mit deiner wirtschaftlichen Situation auf einem guten Boden“ und du stehst entsprechend, denkst entsprechend, siehst entsprechend aus,…

Denn: Kreieren geschieht von innen nach außen und nicht umgekehrt. In deiner Innenwelt gestaltest du die erwünschte Realität (Erinnere dich: das Gehirn unterscheidet nicht, ob wir etwas „echt“ erleben oder es uns „nur“ vorstellen). Indem du keinen Zweifel aufkommen lässt, wird das, was du dir vorstellst, wahr. Zuerst in dir und dann – zur rechten Zeit am rechten Ort – auch in der Außenwelt.

Wie wir uns fühlen und was wir tun oder lassen, hängt IMMER von dem ab, was sich IN UNS tut! Also warum nicht gleich ganz da hingehen, wo alles herkommt, und darauf achten, dass die Bilder und Wirklichkeiten, die wir in uns erzeugen, 1:1 dem entsprechen, was wir uns wünschen.

Gutes Gelingen!

Alles LIEBE
Maria

Hülle und Fülle – Zulassen und Wandeln

Allgemein 18. Juli 2015

Liebste Maria!

Seit dem Blogbeitrag „Geld Leben“ ist einiges geschehen und ich laufe nach wie vor unrund rund ums Thema. Ohne im Detail auf die einzelnen Geschehnisse einzugehen, stehen heute bei mir folgende Fragen im Zentrum:

Geht es beim Wandeln von etwas vorab immer um´s Zulassen? (von Schmerz über Erfahrungen, Angst o.ä.)

Wann ist etwas fertig-„gewandelt“?

Wie kann ich mein eigenes Torpedier-Programm rechtzeitig stoppen, welches dann einsetzt, wenn sich Veränderung und Wandel sichtbar ankündigen?

 „Sagt mir, wie mein Leben geht!“ geht in die zweite Staffel, denn die Antworten lauten in etwa so: Du kannst doch alle Trümpfe ziehen, die du hast, wieso weichst du aus? Wieso schonst du dein Gegenüber? Du solltest einen Energetiker aufsuchen, damit du alte Verstrickungen löst. Ja mei, es geht ja nicht um´s Geld, es geht um ganz was anderes…. Und in mir werden vertraute Gefühle aus Kindheitstagen immer breiter: Gelähmt. Verängstigt. Nicht mehr fähig, eine klare Formulierung zusammenzukriegen. Nicht sagen können, was ich will.

Wie schaffe ich an dem Punkt, Angst und Lähmung in Liebe und Flow zu wandeln? Gibt es eine verschlüsselte Botschaft? Und wenn ja, wie kann ich sie auslesen?

Lieben Gruß
Andrea

Liebe Andrea,

ich fasse zusammen: Du wünschst dir Veränderungen, bist bereit für den Wandel. Du hast dich auch schon darauf eingelassen. Jetzt geht es dir im Wesentlichen darum, zu verstehen und zu begreifen, ob das, was du erlebst, auch wirklich damit zu tun hat: Ob du auf dem „richtigen“ Weg bist und ob sich dieser schmerzhaft und mühsam anfühlen darf/kann? Was geschieht von alleine und was kannst du wo und wann dazu beitragen? Ist es so?

 1. Wandel geschieht – heißt so viel wie: Du kannst und musst ihn nicht machen. Er geht den direktesten und heilsamsten Weg, wenn du einverstanden bist und dich ihm nicht in den Weg stellst. Stell dir bitte nicht vor, dass du dabei durch Schmerzen oder Ärger oder sonstige Emotionen gehst. Es kann sein, muss aber nicht. Nimm an, was geschieht, und vertraue darauf, dass es zu deinem Besten ist.

 2. Deine Aufgabe: wollen und zulassen. Wünschst du dir eine Veränderung, stellst du dir ihr Ergebnis vor – so, wie wenn es schon wirkliche Wirklichkeit ist – und dann lässt du los. Wie im Restaurant: Du wählst ein Lokal aus, nimmst Platz, bestellst, was du essen willst, und freust dich darauf, es in absehbarer Zeit zu bekommen.

 3. Und wie im Restaurant, so kann es auch beim Wandel vorkommen, dass du sehr hungrig bist oder gestresst und es nicht erwarten kannst oder zweifelst, dass du bekommst, was du willst.

 4. Je weniger du verstehen willst und je weniger Gedanken du dir machst, umso leichter wird es für dich und umso schneller wandelt sich das, was du nicht mehr willst. Alles, aus dem du eine „Geschichte“/ein „Problem“ machst, bleibt bei dir. Willst du etwas loswerden, schickst du am besten alle Gedanken immer wieder weg, die dein Verstand denken will. Aus diesem Stoff ist auch das, was du „eigenes Torpedier-Programm“ nennst.

 5. Ist etwas fertig-gewandelt, merkst du es daran, dass die Emotionen weg sind. Du kannst dann dir selbst oder den Beteiligten in die Augen schauen und es tauchen dabei kein Ärger, keine belastenden Gedanken mehr auf. Du bist (wieder) frei.

 6. So wandeln sich Angst und Ärger „alleine“ in Liebe und Flow.

 Ich weiß, dass du weißt.
Und ich weiß auch, dass es gut ist, ab und an daran erinnert zu werden, wer wir sind!

 In Liebe
Maria

„Gut“ und „besser“ – gar nicht gut!

Andrea fragt 23. Juni 2015

Liebste Maria!

Ich war in der letzten Zeit ziemlich konzentriert, „gut und besser“ zu üben. Dabei taucht wenig Zufriedenheit und Erfüllung auf. Im Gegenteil. ….

Ich haste innerlich durch die Tage. Eine Urlaubsreise musste – ohnehin schon mit mehrtägiger Verspätung angetreten – abgebrochen werden. Beziehungen sind geprägt von Konflikt und Missverständnis, Groll und Schwere. Ich versuche aus den kleinen Momenten das Schöne herauszuziehen, mich im Glück der kleinen Dinge aufzutanken, was von kurzer Dauer ist. Nur wenige Stunden hält der Boden unter den Füßen stand, ehe er sich auflöst – und mit ihm alle Form von Sicherheit, Frieden und Stimmigkeit.

Ist das ein Punkt, an dem ich wieder von vorne beginnen soll? Ich weiß nicht, wonach greifen, wo ansetzen? Alle kleinen Versuche münden dort, dass ich hauptsächlich im (alten) Bemühen und Kämpfen um gelingende Beziehungen und ein erträgliches Miteinander lande. Das macht mich mürbe, müde und sehr traurig.

So long,
Andrea

Liebe Andrea,

viel Inhalt, viel Details, viele Gedanken für einen Wunsch: ICH WILL, DASS ES MIR GUT GEHT (was auch dein Geburtsrecht ist)! Du scheinst davon auszugehen, dass du das Gutgehen MACHEN musst, das „Richtige“ tun, das „Falsche“ nicht mehr tun. Dabei zerfledderst du dich, teilst dich auf, bemühst dich, hältst dich an Gedachtes,… Gut nachvollziehbar, dass das sehr anstrengt.

Nimm zum Beispiel deine Frage „Ist das der Punkt, wo ich wieder von vorne beginnen soll?“ und schau, was alles in ihr steckt: Du oder irgendwer weiß oder sollte wissen, was vorne ist, was hinten ist, ob du gerade am Punkt bist. Es gibt eine Aufgabe zu erfüllen, zu der es eine Geschichte gibt. Du hast etwas falsch oder zumindest nicht richtig oder umsonst gemacht. Du musst dich anstrengen, aufpassen, tun!

Stell dir einmal vor, es ist dir alles Wurscht. Du kennst dich nicht mehr aus und willst es auch nicht. Alles, was zählt, ist, dass es DIR gut geht. Jetzt! Jetzt! Jetzt! Fühlt sich etwas schlecht an, sagst du „Ich will das nicht!“ oder drehst dich einfach um und gehst. Du darfst das, du machst das. Punkt. Taucht ungefragt ein Gedanke auf, schickst du ihn weg und denkst eine Minute lang nur Gedanken, die dir guttun, die du denken willst. Und weiter geht‘s. Taucht wieder ein kritischer Gedanke auf, schickst du ihn weg und denkst eine Minute lang Gedanken, die dir guttun, die du denken willst. Mach diese Übung zwei, drei Tage lang sehr konsequent.

Und wichtig: Vertrau drauf, dass sich wie von alleine ein Weg findet, wenn du an deinen Wünschen dranbleibst. Fühlt sich ein Impuls gut an, nimm ihn auf. Tut er es nicht, lass ihn sein. Es ist auch immer wieder gut, sich zu erinnern, was von dem, was du dir schon gewünscht hast, bereits Realität ist. Dankbar dafür zu sein erdet die neuen Wünsche.

Bleib dran, es ist bald wieder vorbei!

Liebesgrüße
Maria

Geld-Leben

Andrea fragt 23. April 2015

Liebe Maria!
Ich bin froh, dass du wieder da bist. Zwischenzeitlich wandle ich selbst auch im Tal der Symptome – Frühlings-Allergien samt Auswirkungen. Dein Impuls, mir ein Bild vorzustellen, das mich in klarer Bergluft sein lässt, mit leichtem Kopf und freier Lunge, hilft als Anker enorm. Nebst einer guten Ausstattung an Taschentüchern und einer wohldosierten Menge an geeigneten Mittelchen und Kräuterchen. Es scheint, die Symptome verstärken auch andere Geschehnisse in meinem Leben – und so finde ich mich wieder einmal an dem Punkt „Geld“:
Was hindert mich daran, erhobenen Hauptes auf dem zu bestehen, was mir zusteht? Wieso fühle ich mich schlecht, wenn ich beginne, Strategien für ein leichteres Geld-Leben umzusetzen? Wieso ist alles meist unglaublich mühsam und schwer, wenn´s um dieses Thema geht?
Unter´m Strich bleibt: Bekomme ich Geld geschenkt, fühle ich mich schlecht („schuldig“ wäre die alte Sprache dazu). Bekomme ich keinen angemessenen Wert als Ausgleich für mein Tun, gibt´s dieses Ich-komme-immer-zu-kurz-Gefühl. Kommt ein erbetener, beinahe „erkämpfter“ Betrag dann doch bei mir an, fühle ich mich auch schlecht. „Das war vielleicht zu hart gefordert…“ tönt´s dann in mir. Um dem Drama nicht allzu großen Raum zu geben, setze ich die Liste der (Un)Möglichkeiten nicht fort.
Wie du dir vorstellen kannst, habe ich schon einschlägige Selbstforschung zu diesem Thema betrieben. Bisher bleibt der Durchbruch aus. Ich bin froh, wenn dieser nun bald gelingt. Was soll ich mir wünschen, dass es leichter wird? Ich freue mich auf deine Rückmeldung!
Ganz lieben Gruß
Andrea

Liebe Andrea,

 jetzt denke ich nicht nach, und schreibe einfach, was kommt:
Rumpel, purzel, krach, krach!!!!! Und schon wieder muss „das Geld“ herhalten!
Versetze ich mich in die Perspektive des Geldes, kommt Folgendes: „Warum immer ich? Keiner liebt mich wirklich. Alle reden sie von mir, aber nur wenige schauen mich an und lassen mich in ihre Nähe. Ich will auch geliebt werden, will dazugehören. Aber was geschieht? Die meisten reden schlecht über mich oder halten mich für ein Problem. So, dass ich mich frage: Geht‘s wirklich um mich? Gibt’s mich überhaupt?“

Stell dir vor, Andrea, du stehst Arm in Arm mit „dem Geld“, hinter dir steht deine Selbstliebe und vor euch breitet sich das Leben – voll von freudigen und bunten Ereignissen – aus. Dann nimmst du dieses Bild in jede Zelle deines Körpers auf, sagst zu dir selbst: „All das bin ich!“ und tankst dich voll bis deine Augen und Ohren übergehen vor Freude. Und dann, erst dann, schaust du hin zu den Menschen, die dich an dieses Thema in dir erinnern, und du segnest sie. Ist Ruhe eingekehrt in deinem Körper, drückst du klar und emotionslos aus, was du bereit bist, für sie zu tun und was nicht; was du willst und was nicht.

Mach das ganz einfach ohne nachzudenken und schreib mir dann, ob und welche Frage danach noch da ist.

Gutes Gelingen!
Maria

Liebe Maria!

Geld-Segen. Vielen Dank für deinen Hinweis und die Übung. Zuerst war mir siedend heiß und ich bemerkte, dass ich die Figur des Geldes an meiner Seite nur schwer zu fassen kriegte. Erst war es ein jugendlicher Punk mit gelben zerzausten Haaren. Dann ein klares, ruhiges und stilles Wesen, eher weiblich, unbestechlich in seiner Präsenz und vollkommen unbeeindruckt davon, dass ich mich unentwegt mit einem fragenden Blick ihm zuwandte.
Die Selbstliebe formte sich zu einem riesigen Herzen aus. Und so standen wir. Ich tat mir schwer mit dem Atmen. Ratter Ratter im Hirn. Aus dem Archiv tauchten plötzlich Bilder von vor 12 Jahren auf, zB als du (Maria) und ich uns bei einem TrainerInnentreffen begegneten: Ich mit dickem Schwanger-Bauch. Wir beide herzten uns und konnten nicht genug voneinander kriegen. Schöön!
Zu den Menschen hin, die an meinem Geldthema beteiligt sind, ist es still geworden. Ich liebe sie und segne sie als Teil meines Lebens. Folgende Sätze helfen mir dabei: „Ich unterstütze und engagiere mich gerne für die Projekte, die uns verbinden, frohen Herzens und im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten. Als angemessenen Ausgleich für meinen Beitrag wünsche ich mir XXX Euro. Danke!“ Eine derartige Formulierung lässt sich mit geringen Änderungen auf alle möglichen Themen anwenden. Das finde ich gut.
Während dieses Prozesses ist spontan eine Fülle+Freude-Collage entstanden. Bitte füge sie diesem Blogbeitrag bei. Danke!
Herzkuss!
Andrea

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Living In The Box 1: Mein Himmel ist heut so rosarot

Allgemein 18. April 2015

Ich darf vorstellen:

Mein neues Projekt „Living In The Box“. Kleine und große Wesen in Form von Installationen erzählen aus dem Moment heraus, denken über die Welt nach und halten das Jetzt für diesen Augenblick für uns fest. Wenn wir den Deckel heben sinkt der Schachtelmoment in die Freiheit hinein, fliegt empor oder entschwindet durch die Gässchen der Stadt. Uns selbst ist überlassen, wie wir die Geschichte ab hier weiterschreiben.

Auftakt macht die Installation „Mein Himmel ist heut so rosarot“

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Mir total taugen

Allgemein, Andrea fragt 18. April 2015

4. März 2015

Liebe Maria!
Nachdem ich zwei Beiträge für unseren Blog formuliert hatte – und die „Untauglichkeit“ hinsichtlich Veröffentlichung außer Frage steht, habe ich erst einmal ein paar Tage nachgedacht (viel), geschmollt (ziemlich), gejammert (ein bisschen) und mich geärgert (ganz schön). Heute sitze ich an der Tastatur und nehme einen neuen Anlauf.

Trau ich mich etwa gar nicht, nicht mehr die Andrea zu sein, die auf zack ist, die in einem Mordstempo über die Piste brettert und – wie gewohnt – alles Mögliche schon hinkriegen wird? In der gewohnten Art kann ich nicht mehr weitertun, denn es sind die Grenzen bereits vorgezeichnet. Der Körper tut nicht mehr so mit, die Strecken, für die ich mit meinem Tank auskomme, werden auch deutlich kürzer als „früher“.

Weißt du was ich möchte?
Ich möchte weiter sehen und fühlen als Erkenntnisse im Kopf. Weiter als ein theoretischer Sager über Selbstliebe. Ich möchte mich ganz ganz verbunden fühlen mit „Ich tauge mir total“ und „Ich steh auf mich“ und „Ich lieb´ mich“. Wie die Krokuszwiebel unter der Erde, die ihre ersten Keime durch die dünne Schneedecke streckt und bei Frost, Sturm und Wind wächst und wächst…
Diese Zwiebel muss sich ja wirklich total taugen, oder?

Bitte jetzt nicht vor den Spiegel stellen und mir was Schönes ins Gesicht sagen müssen.
Was könnt´ ich sonst noch tun?

Einen lieben Herzgruß,
Andrea

 

Liebe Andrea,

heute ist der 17. März und ich bin wieder da. Genau genommen bin nicht „ich“ wieder da, weil ich nicht mehr die bin, die ich war, bevor ich abgetaucht bin in ein Land aus Schmerzen, Angst und heilsamem Nichts. Oder medizinisch ausgedrückt: Eine verpatzte Zahnoperation hat mir eine Reihe an Komplikationen beschert.

Ich bin eine Überlebende. Medizinisch gesehen. Aus der Sicht des Wandels schaut’s ein bissel anders aus: Ich habe mich an einen Ort geführt, den du anhand der Frage „weißt du, was ich möchte?“ beschreibst. Mein Körper hat mich dorthin begleitet. Wie? Sehr eindrucksvoll und höchst erfolgreich. Während ich mit Medikamente-Einnehmen und Ausruhen beschäftigt war, begannen uralte Ängste aus meinen Zellen zu kriechen, die mich mit meinem Vater verbunden hatten, und die Teil meines Lebensgrundgefühls geworden waren. Seine Angst vorm Tod hatte sich offensichtlich auch in meinem Körper eingenistet und mir das Motto “Für Leichtigkeit muss man sich anstrengen!” beschert. Was ich für “festen Boden” gehalten hatte, kam mit einem Mal in Bewegung, wurde zu Schlamm und begann, mit der Trauer und den Tränen abzufließen.

Wandel pur. Heftig und schön zugleich. „Was habe ich dazu beigetragen?“, frage ich mich gerade. Ich habe die Angst angenommen, auch wenn es mir nicht leichtfiel. Versuche, sie anderen zuzuschreiben, schlugen (leider) fehl. „Missbrauch!“ tönte es in mir, „Hör auf, andere zu missbrauchen! Es reicht, dass es dir passiert ist! “. So oft es mir möglich war, habe ich mich darauf konzentriert, wie ich mich fühlen möchte. So, dass diese neuen Gefühle größer waren als mein Körper und seine Erinnerungen. Immer wieder! Und last but not least war ich überzeugt davon, dass alles einem guten Zweck dient, auch wenn er mir streckenweise ganz abhanden gekommen ist. Nicht mehr an den „festen Boden“ zu glauben, genauso wenig wie an „Tod und Verderben“ heißt die Übung. Oder anders formuliert: JEDEM Drama widerstehen.

 Liebe Grüße
Maria